Die Siedlungsstruktur Affolterns präsentiert sich durchgehend heterogen. Städtebaulich kann weder ein klar formuliertes Zentrum noch eine übergeordnete Raumstruktur abgelesen werden, ortsspezifische, identitätsbildende Räume fehlen grossmehrheitlich. Auch die unmittelbare Nachbarschaft der Parzelle ist geprägt von unterschiedlichsten Siedlungstypologien: Zeilenbebauung, Solitäre und kleinemassstäbliche Ein- und Mehrfamilienhausstruktur stehen sich gegenüber und machen den Bedarf nach einer übergeordneten und klaren Struktur deutlich.
Die häufigen Brüche der Massstäblichkeit in Affoltern geben dem Ort so viele Gesichter und machen eine Ortsbindung der Bewohner zunehmend schwierig. Dieser Verlust soll über die Gemeinschaftsbildung innerhalb der Siedlung kompensiert werden.
Die klare und geometrisch fassbare Grossform gibt der bestehenden diffusen Situation einen Rahmen und definitert gestalterische Klarheit. In der topographischen Entwicklung nach Norden wird der Baukörper sowohl in Hinblick auf die Nachbarbebauung als auch auf die Höhenentwicklung des Terrains in der Volumetrie geschliffen und macht so die Dachflächen als individuelle Freiräume nutzbar.
Der Aussenraum wird fussläufig durch gezielte Öffnungen an die bestehenden Strassenzüge angeschlossen. Dadurch wird der Austausch mit den Nachbarschaftlichen Quartieren ermöglicht und erleichtert. Die privaten oder genossenschaftsinternen Grünräume werden zoniert und differenziert ausgestaltet den jeweiligen ‚Hofbewohnern’ zugeordnet.
Auftraggeber
Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Zürich
Auftragsdauer
2016
Auftragsart
Wettbewerb
Flächen
GF: 41'000 m2
273 Wohnungen
4 Ateliers
Kindergarten
Visualisierungen
© supervisual, Basel